Forschungssoftware

Software ist ein relevanter Teil von Forschungsprozessen und unverzichtbar bei der Generierung von Forschungsdaten und -ergebnissen. Dabei kann sie gleichzeitig Werkzeug für die Forschung wie auch Forschungsergebnis sein. Forderungen nach guter wissenschaftlicher Praxis müssen daher auch auf wissenschaftliche Software und -entwicklung angewandt werden. Auf forschungsdaten.info finden sich Umsetzungsempfehlungen für die Publikation von Forschungssoftware. Die Helmholtz Task Group Forschungssoftware hat eine Musterrichtlinie für nachhaltige Forschungssoftware erstellt, deren Anforderungen in die KIT-Leitlinien zu einem verantwortungsvollen und nachhaltigen Forschungsdatenmanagement eingeflossen sind. Einen guten Überblick zu aktuellen Best Practices und Lizenzempfehlungen bietet der Artikel „An environment for sustainable research software in Germany and beyond: current state, open challenges, and call for action“. 

Im Rahmen des Forschungsdatenmanagements sind insbesondere Dokumentationswerkzeuge wie Elektronische Laborbücher (ELN), Entwicklungswerkzeuge und -umgebungen wie GitLab aoder auch Jupyter Notebooks relevant.

Das SCC stellt Mitarbeitenden und Studierenden des KIT Software, welche im Rahmen der universitären Lehre und Forschung eingesetzt wird, zur Verfügung.

Zum Thema Software gibt es zudem eine DFN-Mailingliste: "Zugang zu und Nachnutzung von wissenschaftlicher Software"

Im deutschsprachigen Raum gibt es auch das Netzwerk der Research Software Engineers: https://de-rse.org/de/aims.html

Ein Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Forschungssoftware zu Stand, Herausforderungen und Handlungsbedarfen von nachhaltiger Forschungssoftware hat eine Autor:innengruppe, die großteils im Rahmen der DFG-Ausschreibung „Nachhaltige Forschungssoftware“ gefördert wurde, veröffentlicht.

Forschungssoftware - Nachhaltige Entwicklung und Unterstützung
IAMO Policy Brief 42 thematisiert die Anforderungen und Strategien für eine nachhaltige Forschungssoftwarepraxis auf Grundlage des Positionspapiers des DFG-Rundgespräches.

 

Bei der Erzeugung, Erfassung und Auswertung von Forschungsdaten gilt es auch, die notwendigen Metadaten zur Beschreibung der Forschungsdaten mitzuerfassen. Diese Dokumentation spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Datenqualität. Idealerweise erfolgt sie automatisiert zum Zeitpunkt der Messung bzw. Bearbeitung und in standardisierter Form. Dabei, wie auch generell beim nachhaltigen und kollaborativen Arbeiten, kann ein ELN unterstützen. ZB MED hat eine aktualisierte und erweiterte Fassung des ELN-Wegweisers veröffentlicht.

Am KIT wurde im Rahmen eines DFG-Projektes das ELN „Chemotion“ entwickelt, welches über eine direkte Repositoriumsanbindung verfügt. Chemotion wurde speziell für die organische Chemie entwickelt, wird aber in entsprechenden Projekten zunehmend auch auf angrenzende Fachgebiete erweitert und zu einem generischen ELN weiterentwickelt. Am KIT werden aktuell weitere, disziplinspezifische Lösungen entwickelt. Das Serviceteam empfiehlt die Verwendung von Open Source Software. Dadurch kann ein nachhaltiger Umgang mit Daten besser sichergestellt werden. So könnte u.a. die Reproduzierbarkeit von Forschungsprozessen und -ergebnissen gefährdet sein, wenn z.B. die Verfügbarkeit von proprietärer Software nicht mehr gewährleistet ist (Lizenz, Service, Entwicklung, etc.).

Folien zum Vortrag „Die Rolle von Elektronischen Laborbüchern (ELNs) zur Verbesserung der wissenschaftlichen Dokumentation und Berichterstattung – Beispiele aus Chemotion ELN und Repositorium“

 

 

Wird im Rahmen von Forschung ein Softwareprodukt entwickelt, so ist GitLab eine geeignete Anwendung zur kollaborativen Entwicklung und Versionsverwaltung. Das KIT hostet zu diesem Zweck eine eigene GitLab-Instanz. Fragen dazu beantwortet das SCC.